Barocke Umgestaltung

Johann Bernhard ist eifriger Protestant und Verfechter der ständischen Rechte. Er beteiligt sich am Prager Fenstersturz. Um einer drohenden Enteignung zu entgehen überschreibt er das neue Schloss und die Herrschaft seiner Frau Barbara von Teuffenbach - nach der für die katholischen Habsburger siegreichen Schlacht am Weißen Berg bei Prag 1621 wird das Schloss aber dennoch eingezogen und an den Nikolsburger Kardinal Dietrichstein übergeben der Soldaten und eine Waffenkammer einrichtet.
1647 plündern schwedische Truppen unter General Torstenson das Schloss.

» Johann Sigismund von Fünfkirchen gelingt im selben Jahr der Rückerwerb der Herrschaft. Eine Sonnenuhr im Innenhof aus dem Jahr 1665 leitet die barocke Phase von Fünfkirchen ein.

BAROCKE UMGESTALTUNG

Anfang des 18. Jahrhunderts steigen die Fünfkirchner in den Grafenstand auf und Graf Johann Adam lässt sein Stammschloss barock umgestalten. Im Ostflügel entsteht ein neues Hauptportal - mit Wappen, Giebel und Statuen geschmückt.
Im Erdgeschoss des Südflügels wird zur selben Zeit die Sala Terrena angelegt - ein großer, gewölbter Raum mit Muschelnischen, Pilastern, Bandelwerkstuck und Fresken mit Scheinarchitektur reich ausgestattet. Auch in den Fensternischen des ersten Stocks finden sich noch Reste von spätbarocker Secco-Malerei.

Graf Hans Adam, ab 1739 Oberkommissar des Weinviertels, und sein Bruder Graf Johann Franz, Mäzen des jungen Komponisten Kuperstich des Schloss Fünfkirchen um 1700Adalbert Gyrowetz, machen Schloss Fünfkirchen zu einem kulturellen Zentrum.


Schloss Fünfkirchen um 1700
Der Stich zeigt den barocken Uhrturm über der neuen Hauptfassade.
Der Turm wurde Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen.