1526 kommt Balthasar Hubmaier nach Nikolsburg. Er stammt aus Friedberg am Lech, studiert in Freiburg Theologie, kennt die Schriften Luthers und Zwinglis. Hubmaier predigt einen neuen Glauben, richtet eine Druckerei ein und entfaltet eine rege Missionstätigkeit.
Kerninhalt seiner Schriften sind die Ablehnung der Kindertaufe (zugunsten einer freien Glaubenswahl ab 16), der Wandlung, der Drei-Einigkeit und des Marienkults. Sie negieren den Anspruch des Papstes und verweigern Kriegsdienst und Kriegssteuern. Die Täufer leben in Güter- und Wirtschaftsgemeinschaft, unterrichten ihre Kinder gemeinsam, ihr Ziel ist ein strenges, gottgefälliges Leben in Erwartung des Jüngsten Gerichts.
1527 wird die schnell um sich greifende Täuferlehre von Kaiser Karl V. im Reich und von Ferdinand I. in den österreichischen Erblanden verboten, Balthasar Hubmaier 1528 in Wien verbrannt. 1529 kommt der Pustertaler Jakob Hutter - nach ihm werden die Wiedertäufer Hutterer genannt - nach Südmähren und gründet weitere Gemeinden nach noch strengeren Regeln. 1535 verfügt Ferdinand I. die Vertreibung der Täufer aus Mähren und Österreich. Hutter wird 1536 ausgewiesen und in Innsbruck verbrannt, seine Gemeinden verstecken sich in den Teichgegenden von Eisgrub - Lednice und im Gebiet der Fünfkircher.
(Quelle: Nikolsburger Heimatbuch)