Die Grafen Fünfkirchen

Freiherr Johann Ernst
Nach dem Tod » Sigismunds 1650 etablieren sich sein Söhne am Wiener Hof.
Freiherr Johann Ernst (1634 - 1690) studiert in Siena römisches Recht und ist 1658 Hauptmann der Trabanten-Leibgarde der Kaiserin Eleonore. Durch die Eheschließung mit Gräfin Maria Theresia von Slawata, Hofdame der Kaiserin, erwirbt er die Herrschaft Chlumetz in Böhmen.

Johann Bernhard II.Portrait von Johann Bernhard II. (1644-1700), erster Graf Fünfkirchen
Johann Bernhard II. (1644 - 1700) wird 1698 von Kaiser Leopold in den Grafenstand erhoben. Er erwirbt auch das Palais Fünfkirchen in der Wiener Bäckerstraße. Die Herrschaft Matzen erbt Johann Bernhards Tochter Maria Theresia, verehelichte Gräfin Kinsky, die Herrschaft Steinebrunn, Chlumetz und den Grafentitel gehen an seinen Neffen.

 

Johann Bernhard II.
(1644-1700), erster Graf Fünfkirchen

Kinder und Nachfolger
Maria Theresia, verh. Gräfin Althan, verh. Gräfin Kinsky
Maria Karolina verh. Gräfin Salburg
Majorat und Grafentitel fiel an seinen Neffen Johann Leopold

Johann Leopold
Johann Leopold (1665 - 1730) erbt von seinem Onkel Johann Bernhard den Grafentitel und die Herrschaften Steinebrunn. Von seiner Mutter, einer geborenen Gräfin Slawata, erhält er die Grafschaft Chlumetz und Neubistritz in Südostböhmen (nahe der österreichischen Stadt Gmünd). Er lebt überwiegend auf Schloss Bistritz.
Schon zu Lebzeiten übergibt er seinem Sohn Hans Adam das Steinebrunner Majorat.

Kinder und Nachfolger
Graf Hans Adam von Fünfkirchen
Graf Johann Franz

 

Hans AdamGemälde von Graf Hans Adam
Bereits zu Lebzeiten seines Vaters Johann Leopold übernimmt 1719 Graf Johann Adam (1696 - 1748) die Herrschaft Steinebrunn. 1739 wird er Oberkommissar über das "Viertel unter dem Manhartsberg", dh. des gesamten Weinviertel. Graf Johann Adam lässt auch Schloss Fünfkirchen barock ausgestalten


 


Graf Hans Adam
(1696-1748)


Portrait von Gräfin Anna Oppersdorf
Graf Hans Adam war zweimal verheiratet. In erster Ehe mit Marie Ernestine Gräfin Salm, die beiden hatten eine Tochter Maria Amalia. In zweiter Ehe heiratete er Anna Elisabeth Gräfin Oppersdorf, die Verbindung galt als besonders unglücklich.

 

 


Gräfin Anna Oppersdorf (?)

Nachfolger
Hans Adam hatte keine Kinder. Sein Bruder Johann Franz erbte Titel und Herrschaft.

 

Johann Franz
Graf Johann Franz (1709 - 1782), Bruder und Erbe Johann Adams, residiert überwiegend in Chlumetz und Brünn. An seinem Hof wirkt der bedeutende Komponist Adalbert Gyrowetz. Es ist anzunehmen dass Gyrowetz, späterer mit Goethe und Haydn befreundet, auch auf Schloss Fünfkirchen lebte.Portrait von Graf Johann Franz

 

 

 


Graf Johann Franz
(1709-1782)

 

Kinder und Nachfolger
Graf Johann FerdinandGemälde von Johann Ferdinand

Graf Johann Ferdinand (1741-1789) begründete Stützenhofen als Begräbnisstätte der Fünfkircher.

 

 

 

Graf Johann Ferdinand
(1741-1789)

Della Rovere-MontelabbateGemälde von Genoveva Montelabbate della Rovere
Johann Ferdinand war mit Gräfin Genoveva Montelabbate della Rovere verheiratet - aus ihrer Familie stammen zwei bedeutende Päpste der Renaissance (Sixtus IV und Julius II, Bauherr der neuen Peterskirche und Mäzen Michelangelos).


Genoveva Montelabbate della Rovere
Gattin von Graf Johann Ferdinand Fünfkirchen

Kinder und Nachfolger
Graf Franz de PaulaPortrait von Franz de Paula

Ein Gedenkkreuz, gesetzt von ihrem Sohn Graf Franz de Paula (1777 -1815) am Friedhof von Stützenhofen erinnert an dieses Paar.
1805 beherbergt dieser Kaiser Napoleon auf Schloss Fünfkirchen, er lässt auch den Großteil der Befestigungswerke einebnen und einen neuen Park im Stil eines englischen Gartens anlegen.
Nach dem Tod Graf Franz de Paulas teilen sich seine Söhne das Erbe. Graf Otto Franz (1800 - 1872) übernimmt die Herrschaft Steinebrunn, sein Bruder Friedrich Dominik (1805 - 1867) erbt Chlumetz.

Graf Franz de Paula

Gemälde von Sophie op de HammeFranz de Paula war mit der baltischen Adeligen Sophie op dem Hamme genannt Schoeppingk (1780-1844) verheiratet. Sie wurde in Mitau geboren und wuchs in Riga auf. Ihre Verwandten lebten am russichen Hof in St. Petersburg.

 

 


Sophie ob de Hamme